Die Esskastanie

Die Esskastanie, Edelkastanie, Kaestn, Keschde, Keschtn, Maroni oder wie auch immer - kurz vorgestellt

Botanisch castanea sativa – die europäische Art der Edelkastanie

Sie gehört zur Familie der Buchengewächse und taugt als Wald- und Gartenbaum genauso wie für Plantagen. Sie liebt kalkarme, saure Böden und Wärme und mag keine Staunässe. In jungen Jahren braucht sie aber viel Wasser. In Österreich findet man Kastanienbäume in allen Bundesländern.
Kastanien gibt es seit mehr als 2000 Jahren in Europa.

Die langen grüngelben Kätzchen, die männlichen Blüten, machen im Juni auf den Kastanienbaum aufmerksam. Die weiblichen Blüten sind kleine, unscheinbare Kätzchen. Die Blätter sind markant, lang und schmal mit einem stark gezähnten Rand und glattem Rand oberhalb des Blattstieles. Im Herbst ist der Boden unterhalb des Baumes bedeckt von stacheligen Fruchtbechern, in denen teilweise noch Kastanien stecken, und braunen Früchten.

Edelkastanie
Roßkastanie

Häufig wird die Esskastanie mit der Rosskastanie verwechselt. Wohl weil sich die Früchte etwas ähneln. Sonst haben die beiden aber nichts gemeinsam. Die Rosskastanie ist ein Seifenbaumge­wächs und ihre Früchte sind nicht genießbar. Sichtbar unterscheiden sich die beiden am deutlichsten bei der Blüte.

Die Frucht der Esskastanie ist ein wertvolles Nahrungsmittel. Sie besticht durch ihre Vielfalt an Inhaltsstoffen wie wertvollen Kohlenhydraten, hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen und vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Sie ist Gluten frei und basisch und hat nur einen Fettanteil von 2% mit einer Vielfalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie ist frei von Allergenen. All das empfiehlt sie für die vegetarische, vegane und allergiebewusste Küche, zu allen Tages- und Jahreszeiten.
Bei Stress und Ärger ein Esskastanien-Snack beruhigt wie Schokolade, ist aber gesünder.

Das Holz ist auf Grund des hohen Gerbsäuregehaltes (Tannin) äußerst witterungsbeständig und resistent gegen Pilzbefall und Insektenfraß. Das Holz von Waldbäumen wird zu Möbel- und Bauholz verarbeitet und für Eisenbahnschwellen und Hang- und Lawinenverbauten verwendet. Die 20 – 30-jährigen Stockausschläge aus dem Niederwald verwendet man für Gartenzäune, Pfosten, Wein und Likörfässer.

Speziell alte Kastanienbäume und Totholz sind Heimat und Lebensraum für Moose, Flechten, Pilze, Totholzkäfer, Zwergohreulen und andere Organismen.
Während der Blütezeit sind Kastanien eine wichtige Nahrungsquelle für Wild- und Nutzbienen und andere Insekten.

Die Kastanie - heimisch, als Frucht geschmackvoll und gesund, als Baum klimafit